nördlicher Stadtbereich, Bild von Ennepetaler86, Wikipedia. Lizenz: cc-by-sa 3.0
So, wir sind immer noch im Ennepe-Ruhr-Kreis und bewegen uns nur ein wenig in nordöstlicher Richtung zur Stadt Gevelsberg. Mit rund 34.000 Einwohner auf 2627 Hektar ist sie ähnlich groß wie Schwelm und liegt auch an der B 7. Neben den steilen Hängen an der Ennepe gibt es aber auch einen flachen Stadtbereich auf den nördlichen Hügelland Richtung Ruhrgebiet.
Es gab auch frühen Bergbau in Gevelsberg, die Zechen Dachsloch, Fuchsloch und Grevelsloch bauten auf den Flözen Breite Bank, Schmale Bank und Striepen Steinkohle ab. Aus diesen Zechen entwickelte sich die Zeche Dachs & Grevelsloch, die immerhin mit langen Unterbrechungen bis 1929 in Betrieb war. Sie hatte auch bereits Schächte (circa 50 m tief), obwohl hier die Kohle bis an die Erdoberfläche kam.
In der Ausstellung Aufruhr 1225 im Archäologiemuseum in Herne wird ein Ereignis thematisiert, das quasi die Gründung der Stadt Gevelsberg war:
Fresko aus dem Schloss Burg: Erzbischof Engelbert versucht seinen Mördern zu entkommen. / Foto: LWL, Brentführer (c)
„Gevelsbergs geschichtlicher Ursprung liegt inzwischen mehr als 770 Jahre zurück; denn am 7. November 1225 wurde im Hohlweg am „Gievilberch“ der Kölner Erzbischof und Reichsverweser Engelbert, Graf von Berg, von einem Verwandten, dem Grafen von Isenberg, überfallen und erschlagen. An der Todesstelle wurde etwa um 1230 ein Sühnekloster errichtet, das zur Keimzelle der heutigen Stadt wurde. Dieses wurde nach der Reformation in ein freiweltliches adeliges Damenstift umgewandelt (1577), das nach einem Dekret Napoleons aufgehoben wurde. Der alte Kirchenbereich wurde in neuerer Zeit im Rahmen der städtebaulichen Dorfrestaurierung teilweise wiederhergestellt. Auf dem 1993 neugestalteten Platz an der Elberfelder Straße ist der ursprüngliche Grundriss der Kloster-/Stiftskirche teilweise wieder sichtbar.“
Ennepetalbahn am Kruiner Tunnel, Bild von Fulbert, Wikipedia. Lizenz: cc-by-sa 3.0
Einen Hohlweg gibt es übrigens immer noch auch wenn er nix mit der Geschichte zu tun hat. Durch den Kruiner Tunnel führt die B 7 sowie die Ennepetalbahn. Heute verkehren dort nur noch Güterzüge, der Personenverkehr zwischen Hagen und Ennepetal-Altenvoerde wurde 1969 eingestellt. Mit einem historischen Schienenbus kannst du allerdings einmal im Monat dort die Tour Teckel machen, ein Angebot der Ruhrtalbahn.
Im Stadtkern liegt das Bürgerzentrum, das der VHS-Zeckverband Ennepe-Ruhr Süd und einige Vereine nutzen. Im Freizeitpark „Stefansbachtal“ liegen Hallen-/Freibad, Stadion Stefansbachtal und ein Wander- und Erholungsgebiet. Dies Jahr gab es dort den 1. Bachtal Biathlon. Der kommerzielle Hallenspielplatz „Erlebnispark Gevelsberg“ ist mit seinen 5.000 m² einer der größten im Ruhrgebiet. Das Kulturleben wird von Gevelsberger Bürger größtensteils selbst gestaltet, u. a. organisiert im NGK – Neuen Gevelsberger Kulturverein.
Großer Schwerpunkt – auch im Programm der Local Hero Woche – ist das „Internationale Gitarrenfestival„, das immer in der Woche vor Ostern stattfindet. Außerem gibt es die „Schiebekirmes“ am letzten Juniwochenende, das „Quellenfest“ im Mai und den Weihnachtsmarkt am 2. Adventswochenende.
Außerdem erwähnenswert und eine gute Sache ist der Ausbildungspakt (Flyer, abgefilmter Fernsehbericht) für die Hauptschülerinnen und Hauptschüler von Gevelsberg:
„Mit dem Gevelsberger Ausbildungspakt verpflichten sich alle Partner, allen ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen Schülerinnen und Schülern der Hauptschule Gevelsberg ein Ausbildungsangebot zu unterbreiten. Diese Garantie wird in Form eines verlässlichen Vertrages zwischen dem einzelnen Absolventen der Hauptschule Gevelsberg, der Schule selbst und der Stadt Gevelsberg vereinbart.“
Das Programm der Local Hero Woche konzentriert sich stark auf das Gitarrenfestival, bietet daneben aber auch noch so ausgefallene Sachen wie den Kunstworkshop Schweißen für Frauen, The O`Reilly’s als Musik-Frühstück im filmriss (auch Filnachmittag), sowie Ausstellungen, Kirchen- und Stadtführungen. Gevelsberg beteiligt sich an SING!, Schachtzeichen, Nacht der Jugendkulturen, Stillleben Ruhrschnellweg, den Lesungen des P.E.N. und zahlreichen anderen Ruhr.2010-Veranstaltungen. Außerdem hat es zusammen mit den Städten Schwelm, Ennepetal und Sprockhövel die Aktion „Kohle, Kühe, Kunst 4 Städte – 1 Weg“ erstellt.
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