Winter-Nacht-Wanderung in Sythen

Grünkohlessen. Bild von Wilfried Wittkowsky, Wikipedia. Lizenz: cc-by-sa 3.0

Grünkohlessen. Bild von Wilfried Wittkowsky, Wikipedia. Lizenz: cc-by-sa 3.0

Ein deftiges Grünkohlessen im Restaurant Lindenhof in Sythen war der Anfang. Kartoffeln, geräucherte Mettwurst, Kassler und Speck dazu. Wer mag auch Senf. Das tat gut und wärmte durch. Anschließend ging es raus in die Dunkelheit. Mythen, Sagen und Legenden waren unsere Begleiter und so war es gut das wir helle Laternen und Wanderstäbe dabei hatten.

Am Schloss Sythen erwarteten uns Fakeln rund um den Gedenkstein für den Grafen Otto  von Westerholt und Gysenberg.1920 wurde er in den Borkenbergen ermordet aufgefunden. Nach langer Suche wurde sein Mörder gefunden und der Gerichtsbarkeit übergeben. Zum Tode verurteilt richtete er noch ein Genadengesuch an die Gräfin und Witwe. Sowohl Geschichte als auch Gesuch werden uns mit tragenden, feierlichen Stimmen vorgelesen. Anschließend stoßen wir mit Glühwein auf den Gedenkspruch an: „Herrgott, erbarme dich des Grafen und seiner Mörder“ (oder so ähnlich, konnte nicht mitschreiben;-).

Schloss Sythen. Bild von Stahlkocher, Wikipedia. Lizenz: cc-by-sa 3.0

Schloss Sythen. Bild von Stahlkocher, Wikipedia. Lizenz: cc-by-sa 3.0

Anschließend geht es weiter an den Rand des Linnert, einem Waldgebiet an der Grenze zu den Borkenberge. Hier hören wir Geschichten zum Steinberg. Der Teufel hatte seine Hand im Spiel und wollte den Stein auf das kleine, fromme Dorf Sythen werfern. Doch angesichts der dortigen Kapelle entfuhr ihm ein Wehklagen und Geschrei und er musste unter Feuerspeien den Stein fallen lassen, der seitdem in den Baumbergen liegt. Eine andere Sage berichtet von ein paar gierigen Bauern aus Sythen, die den Stein besuchten. Angeblich sollte unter dem Stein ein riesiger Schatz lagern und nur zu Mitternacht zugänglich sein und das auch nur für schweigsame Leute. Es kam wie es kommen musste, die Bauern fanden den Schatz aber sie konnten den Mund nicht halten und wurden vom Stein lebendig begraben. Aufgrund der doch gewalttätigen Geschichten beruhigten hier ein klarer Korn oder wahlweise ein roter Jenever unsere Nerven.

Zur dritten und letzten Station ging es zurück fast bis zum Lindenhof, nämlich an den heutigen Kreisverkehr in Sythen. Hier war vor vielen Jahren eine Kuhle, die unter anderem für das Osterfeuer benutzt wurde. Allerdings war es auch ein verwunschener Ort, der oft zu Mitternacht von Hexen besucht wurde. Sie brauten dort ihre Getränke und tanzten durch die Nacht. Die Sage berichtet nur von dem Heinrich, der eine Wette um einen Sack Buchweizen einging. Er wollte die Stunde nach Mitternacht unbeschadet in der Kuhle überstehen. Letztendlich gelang ihm das auch indem er mit seinem Wanderstab eine  Kreis um sich im Boden zog und ihn mit Kreuzzeichen schützte. Trotzdem wurde ihm Angst und Bange angesichts der Hexen, die eine teufelische Suppe kochten und ihm ans Leder wollten. Wir lauschten und lachten und ehe wir uns versahen war da plötzlich eine Hexe, die um uns herum tanzte und Feuer und Knaller auf den Boden schleuderte. Nachdem wir widerstanden und die Hexe verscheucht werden konnte gab es leckeres Landbier.

Der Abend klang dann im Lindenhof mit einem leckeren Nachtisch (Bratapfel) und mancherlei netten Gesprächen aus. Hat uns gut gefallen. 10% der, für den Abend bezahlten, 20 Euro gingen übrigens an die Halterner Tafel.

Mörder in der Kulturhauptstadt gesichtet II

Wer lieber etwas liest denn fernschaut dem sei der frisch erschienene Ruhrpott-KrimiDie Sünderinnen“ von Irene Scharenberg ans Herz gelegt.

Kriminalhauptkommissar Pielkötter aus dem beschaulichen Münster verschlägt es zur Mordkommission Duisburg. Dort muss er einen brutalen Frauenmörder aufspüren. Und lernen sein Familienleben, besser gesagt seinen schwulen Sohn zu akzeptieren. Und – natürlich – mit dem pittoresken Ruhrpott einschließlich geschäftigem Kulturhauptstadtjahr klarkommen, das er sich immer wieder liebevoll und distanziert anschaut.

Alles weitere in diesem leider etwas wackligem Video:

Mörder in der Kulturhauptstadt gesichtet I

Ist dieser Mann ein Mörder? Bild von Edmond Frederik, Wikipedia, Lizenz: CC-BY-SA 2.0

Ist dieser Mann ein Mörder? Bild von Edmond Frederik, Wikipedia, Lizenz: CC-BY-SA 2.0

Nun, mordsmäßigen Spaß wünsch ich natürlich euch allen auf der Eröffnungsfeier heute und morgen ;-).

Aber es gibt in der Kulturhauptstadt auch „echte“ Mörder:

Hat Max Ballauf den Geschäftsführer der „RUHR.2010 Stiftung“ umgebracht? Aus Eifersucht, weil er beim Klassentreffen seine Jugendliebe wiedersah, es mächtig funkte und er schon mal die Faust an dem Ehemann der Ex ausprobierte? Freund und Kollege Freddy Schenk glaubt da nicht dran sondern eher an den Zusammenhang mit seinem aktuellen Fall, einem erschossenen Bauunternehmer aus Köln. Dann gibt es da noch eine Assistentin Franziska Lüttgenjohann (dieser Name!) und die Essener Hauptkommissarin Vossbeck (sehr bissig). Und Drehorte in  Köln und Umgebung (logisch) sowie in Essen & Oberhausen, auf Zeche Zollverein, in der Margarethenhöhe, am Baldeneysee und am Gasometer in Oberhausen.

Hört sich nach einer ziemlich konstruierten Geschichte an und nach viel Spaß für Ruhris.