Night Prayer – Religionen der Welt im Ruhrpott

Am Internationalen Friedenstag, dem 21. September von 16.30 Uhr an bis tief in die Nacht hinein macht Night Prayer die religiöse Vielfalt im Ruhrpott erlebbar (Flyer). Neun Religionen zeigen in neun Städten ihre Gotteshäuser oder spirituellen Orte, öffnen sich zum Besuchen, Meditieren, Beten. Und zum Zuhören, denn sie veranstalten religiös inspirierten Konzerte.

Viele der Orte bieten vorab Einführungen in die jeweilige Religion, wobei ich zugeben muss, dies bei der einen oder anderen auch nötig zu haben da ich noch nie oder nur sehr wenig von ihr gehört habe.

Im Einzelnen sind dies:

  • Pauenhof Dharmasala in Sonsbeck / Foto: Thomas Robbin

    Pauenhof Dharmasala in Sonsbeck Foto: Thomas Robbin

    Sonsbeck, buddhistische Zentrum Pauenhof  Dharmasala (Homepage, Presseinfo), in einem 300 Jahre alten, malerisch gelegenen Bauernhof. Eine Einführung in den Buddhismus, ein Meditationsworkshop und eine Geh-Meditation durch den Garten zu Beginn des Abends, später gibt es eine vollständige Puja-Zeremonie mit tibetischem Ritualorchester, eher ungewohnt für westliche Ohren mit Rahmentrommeln, Becken oder Trompeten.

    Essener Münster

    Essener Münster

  • Essen, der römisch-katholische Dom (Homepage, Presseinfo, Wikipedia), genauer gesagt das Essener Münster ist die Bischofskirche des Bistums Essen, des sogenannten „Ruhrbistums“ und ist zugleich Grabstätte des Heiligen Bischofs Altfrid, der als Gründer des Essener Stifts im Jahr 852 und damit als Gründer der Stadt Essen verehrt wird. „Alles, was atmet, lobe den Herrn“, so lautet das Motto der Essener Dommusik. Es gibt an diesem Abend viel Musik mit dem Mädchenchor, dazu Imbiss, Laufen im Kreuzgang, Führungen und „Klang-Raum“.

    Griechisch Orthodoxe Hl.Dimitrios Kirche in Herten / Foto: Thomas Robbin

    Griechisch Orthodoxe Hl.Dimitrios Kirche Foto: Thomas Robbin

  • eine der schönsten griechisch-orthodoxen Kirchen Deutschlands ist die Heilige Dimitrios-Kirche (Homepage, Presseinfo) in Herten. Am 21. September erklingen dort Psalmen, Antifonen, Lobgesänge und liturgische Gesänge von russischen Komponisten des ausgehenden 19. Jahrhunderts (nach einer Vesper).
  • Dortmund, die serbisch-orthodoxe Gemeinde (Homepage, Presseinfo), auch hier eröffnet eine Vesper den Abend, mit Geistlichen der serbischen, russischen und rumänischen orthodoxen Kirche, anschließend das Konzert mit Divna Ljubojevic, eine international renommierte Sängerin orthodoxer Kirchenmusik.

    Sri Kamadchi Ampal Tempel in Hamm-Uentrop / Foto: Thomas Robbin

    Sri Kamadchi Ampal Tempel Foto: Thomas Robbin

  • Hamm-Uentrop, seit 2002 steht dort der tamilisch-hinduistische Sri Kamadchi Ampal Tempel (Homepage, Presseinfo, Wikipedia) als der größte Dravida-Tempel Europas. Das Programm des Abends besteht aus einem Dokumentarfilm, einer Führung durch den Tempel mit Einführung in den Hinduismus, der 40 minütigen Puja-Zeremonie und dem Konzert mit hingebungsvollen Musikern.
  • Neue Synagoge Gelsenkirchen, Bild von Daniel Ullrich, Lizenz CC-by-sa-2.0-de

    Neue Synagoge Gelsenkirchen, Bild von Daniel Ullrich, Lizenz CC-by-sa-2.0-de

    in Gelsenkirchen, in der jüdischen Synagoge (Gelsenzentrum, Presseinfo) ist es die Zeit der großen Feiertage, zwischen Versöhnungstag Jom Kippur und dem Laubhüttenfest Sukkot. Der Abend beginnt mit einer Einführung in jüdische Religion und Tradition, einem Gottesdienst und dann dem Konzert.

  • in Bochum, in der evangelischen St. Vinzentius Kirche (Bochum, Presseinfo, Wikipedia, Predigtreihe) wird es Motetten des Früh- bis Hochbarocks und instrumentale vier- bis fünfstimmige Canzoni  zu hören geben, später gibt es meditative Führungen in der nur durch Kerzen erleuchteten Kirche geben und zum Abschluss einen feierlichen Abendsegen.
  • Alevitisches Kulturzentrum Foto: Thomas Robbin

    Alevitisches Kulturzentrum Foto: Thomas Robbin

    das alevitisches Kulturzentrum (Presseinfo) in Bergkamen wird die große Gemeindezeremonie „Cem“ mit religiösen alevitischen Liedern auf Türkisch, Kurdisch und Zazaki zeigen, danach werden Lieder und Gedichte von Pir Sultan Abdal, dem berühmtesten alevitischen Dichter-Sänger präsentiert. Es handelt sich um eine in Deutschland nur wenig bekannte Musikwelt Anatoliens: poetisch, spirituell, traurig, meditativ und doch auch voller politischer Rebellion.

  • DITIB Moschee Foto: Thomas Robbin

    DITIB Moschee Foto: Thomas Robbin

    Duisburg-Marxloh, die islamische DITIB Moschee (Homepage, Presseinfo, Wikipedia) beginnt mit einer Führung durch die Moschee und einem Vortrag zur Ästhetik des Islams, Koranlesung von Birol Karakaya, um 19:41 Uhr das Abendgebet, anschließend das Konzert des Istanbuler Ensembles Mızrabın Nefesi.

Alles zusammengefasst kannst du im Flyer nachlesen. Spannend ist auch wer in dem Projekt alles mitarbeitet.

Cortés The Killer

Letztes Jahr „Ich war noch nie am Bosporus“ gesehen? Das Teestuben-Theater Made in Marxloh, im Medien-Bunker? Von Dirk Schwantes? Das Stück war ein Geheimtipp, handelte von Sehnsucht und auch von deutsch-türkischen Menscheleien. Mit Dias, Musik, einer liebevoll eingerichteten Teestube und kleinen Geschichten. Entstanden aus Interviews mit Menschen aus Duisburg, die tatsächlich schon mal am Bosporus waren.

Nun denn, ob du da warst oder nicht – vielleicht interessiert dich das nächste Stück von Dirk Schwantes und Katja Wiefel. Es ist wieder ein Teil der Duisburger Akzente, diesmal auch Teil der Ruhr.2010: Cortés The Killer!

Zitate von der passend düster gestalteten Präsentation:

„Das tragisch-komische Theaterstück erzählt mit stimmungsreichen Bildern und Live-Musik von der Entdeckung, Eroberung und Zerstörung anderer Kulturen und von den Kindern, die sich dem Erbe und den Taten ihrer Väter nicht entziehen können.“

Der Duisburger Schauspieler Wilhelm von Hoegen erzählt und spielt Hernán Cortés. An seiner Seite spielt der junge Marxloher Gitarrist Christian Finzel seinen Sohn Martín.“

Dort findest du auch noch weitere Infos, ein Video, die restlichen Termine.

Premiere ist zwar erst in sechs Wochen am Sonntag, dem 23. Mai um 20:00 Uhr aber die Karten könntest du dir ja jetzt schon besorgen, ehe sie weg sind. Kosten 8 Euro und sind zu kriegen bei der Lotto Annahmestelle Grafen und beim Ruhr.Visitorcenter Duisburg. Spielort ist dann die helden.bühne in Duisburg-Ruhrort. Alle Infos im Detail auf der Webseite.

Tag 87

Heute war Demo in Marxloh, hier ein paar Berichte:

Interessant war auch den verschiedenem Gezwitscher zu folgen: quergestellt, gruenennrw, derwestenDU.

Aber mal weg vom aktuellen Fall. Was wirklich gegen Extremisten hilft ist Info, Aufklärung, selbstständiges Denken. Empfehlen kann ich hier zum Beispiel: Den braunen Mob. Zum auch aktuellen Fall der rechtsradikalen Post an die Schülervertretungen setzt der Blog eine Handreichung des ibs dagegen. Lesenwert. Vielleicht hilft auch ein Notfallkoffer gegen den braunen Müll? Oder wie wäre der Ausstieg zum Einstieg? Keinen Bock mehr auf die alten Treter?

Tag 13

Seit ich am Sonntag auf Zollverein mich in ein Zelt der blauen Route gesetzt hatte um meinen armen Rücken einfach mal einige Minuten Pause zu gönnen – seit dem interessiere ich mich für Marxloh. Denn was ich da zu sehen bekam, von einem Filmemacher aus dem Medienbunker war ein Lobpreisen auf seinen Stadtteil, auf seine Heimat. Ich hab das Teil bestimmt zehnmal verfolgt, gefühlt zwischen 3 und 10 Minuten lang und jedesmal hab ich was Neues entdeckt, jedesmal hat mich irgendetwas Anderes angerührt, jedesmal hab ich an einer anderen Stelle geschmunzelt. Prima gemacht, völlig subjektiv, stellt sich auf die Seite des Stadtteils, optimistisch, euphorisch.

Gut, das ich Rücken hatte, sonst hätt ich mir das vermutlich nur einmal angeschaut.

Was war drin in dem Film? Weiterlesen