Auguste Victoria 1&2, Bild von Daniel Ullrich, Wikipedia, Lizenz: cc-by-sa 2.0
Die Stadt Marl liegt im Kreis Recklinghausen am nördlichen Rand des Ruhrpotts. Das Autobahnkreuz Marl-Nord mit A52 und A 43, der Wesel-Datteln-Kanal und die Lippe sind so die Punkte wenn du auf der Karte nachschauen willst. Insgesamt ist die Stadt aus mehreren Dörfern zusammengebastelt und hat deshalb auch mehrere Stadtkerne.
Bekannt ist Marl für vieles, unter anderem durch den grad wieder vergebenen Grimme-Preis, den Bergbau und den Chemiepark, einige besondere Bauwerke (Hügelhäuser, Stern, Rathaustürme, Scharoun-Schule, …), Kultur- und Bildungsangebote (Glaskasten, Theater, umgedrehte Lokomotive, Heimatmuseum, VHS die Insel, …) sowie Sportgelegenheiten (Fußball, Tennis, Reiten, Rudern, Golfen, Badminton, Fallschirmspringen und Skaten auf dem Flugplatz Loemühle, Ballonfahren ab Nonnenbusch).
Theater und La Tortuga, Bild von Daniel Ullrich, Wikipedia, Lizenz: cc-by-sa 2.0
Der Bergbau in der Stadt war durch zwei Zechen geprägt: die Auguste Victoria und die Zeche Brassert. Während Brassert in der 1970er Jahren zugemacht wurde und durch die damalige Bürgerinitiative die Markenkontrolle gerettet werden konnte ist die AV im Verbund mit Blumenthal/Haard heute noch aktiv und die produktivste Zeche der RAG. An allen sechs Zechenstandorten in Marl sollen bei den Schachtzeichen mit gelben Ballonen gekennzeichnet werden (Volunteers werden noch gesucht).
Neben den Zechen gab es noch eine große Firma in Marl: 1938 wurden die Chemischen Werke Hüls gegründet, spaßhalber Gummi-Zeche genannt. Ähnlich wie bei den Zechen gab es Werkwohnungen (sogenannte Bereitschaftssiedlung), kulturelle und soziale Angebote (Feierabendhaus, Privatabgabe, …).Der Chemiepark kann heute übrigens im Rahmen der Route der Industriekultur besichtigt werden. Aus der CWH wurde über Hüls AG, Degussa-Hüls und Degussa inzwischen die Evonik Industries.
Adolf-Grimme-Institut, Bild von Daniel Ullrich, Wikipedia, Lizenz: cc-by-sa 2.0
Die Volkshochschule „die insel“ war der Geburtsort des Grimme-Preises (und Grimme-Institutes). Aber hier gibt es auch die ganz normalen Seminare in Fremdsprachen, Gesundheit, Politik oder Kultur. Gut bestückt und gut besucht ist auch die Bibliothek und der Lesesaal, seit ein paar Jahren auch mit eigener Gastronomie.
Apropos Gastronomie, mein Lieblings-Grieche befindet sich in Marl, ich verrate aber nicht wo;-).
Eine Eckes des "Glaskastens", eigenes Bild, Lizenz: cc-by-sa 3.0
Aber zurück zur Kultur, das Skulpturenmuseum Glaskasten ist mal ein ganz anderes Museum, das seine Werke ebend nich in Mauern einschließt sondern in die Stadt bzw. Landschaft stellt oder in einem Glaskasten auch von außen sichtbar platziert. Du kannst hingehen und gucken, eine Führung buchen oder mit kleinen Infoheftchen oder Audio-Guides selbst auf die Suche gehen. Viele verrückte Sachen wie bunte Kühe (Almauftrieb), Videos im Container (Neue Medien, Marler Video-Kunst-Preis), Leute mit Kopfhörer laufen verklärt durch die Gegend (Klangkunst von Christina Kubisch), Max Ernsts „Habakuk“, ein „Portrait Dietrich Bonhoeffer“, Skulpturen von Richard Serras oder Ossip Zadkines. Das Museum macht auch mit bei den Ruhrkunstmuseen.
Es gäb noch viel zu erzählen über diese Stadt, von ihren Gotteshäusern und dem Abrahamsfest zum Beispiel, oder von der Familie von Loe, die sich in der Loemühle und auch im Stadtwappen wiederfindet. Von der Sprengung des Goliats und dem Umbau des Stadtkerns rund um Rathaus und Stern.
Aber schauen wir mal auf das Local Hero Programm. Das Motto des Marler Programms lautet „Kunst ist Leben!“. Gestartet wird mit einer Nacht der offenen Gotteshäuser. Blinkenbibel läuft auch wieder. Gerhard Oppitz stand 1971 als Bundespreisträger von „Jugend musiziert“ in Marl auf der Bühne, jetzt spielt der Pianist im Theater Marl. Christina Kubisch startet mit ihrem Wellenfang im Glaskasten. Es gibt viel Musik, Tanz, Theater aber auch Architektur und zum Abschluss was Feuriges. Das Programm gibt es natürlich auch als PDF.
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