Bilder einer Nacht

Tiger und Schildkröte

Aufstieg zur Baustelle

Aufstieg zur Baustelle

Nachdem ich vor einiger Zeit schon den Artikel zum Angerpark und der Heinrich-Hildebrand-Höhe geschrieben hatte (und deshalb vor Ort ein paar Fotos gemacht hatte) war ich jetzt auf einer der Baustellenführungen, die kurz nach Beginn der Aufstellung stattfanden.

Drei Elemente stehen bereits, derzeit noch extra abgesichert durch Stützen und Abspannungen, aber ein wenig kann man sich schon vorstellen wie es einmal aussehen wird.

Baustellenführung

Baustellenführung

„Tiger & Turtle – Magic Mountain“ ist eine Großskulptur vom Künstlerduo Heike Mutter und Ulrich Genth. Ursprünglich sollte sie im Kulturhauptstadtjahr Ruhr.2010 aufgestellt werden, aufgrund der komplexen Bauweise hats ein wenig länger gedauert.

Es ist ja eine Art begehbare Achterbahn auf 17 Stützen mit einem dreidimensional gebogenen Stahlrohr als Träger, das feuerverzinkt (passt gut zur MHD auf dessen Zink-Schlackeberg und Sanierungshalde sie stehen wird) und mit Gitterrosten als Stufen versehen ist. Wie eine echte Achterbahn windet sich die Strecke auf und nieder in Bögen und Kurven, formt sogar einen Looping.

niedrigste Stelle

niedrigste Stelle

An der niedrigsten Stelle gibt es einen (abschließbaren) Einstieg, dann kann man fast die gesamte Strecke (220m) ablaufen, einzig der Looping ist aus sicherheitshalber  gesperrt (wobei es aber z.B. in Detlefs Notizblog schon Überlegungen gibt wie schnell man sein müsste um durchlaufen zu können;-)).

Die höchste begehbare Stelle ist 13 Meter über Grund, das macht dann mit den 35 Metern der Deponie schon einen guten Ausblick auf den Duisburger Süden, die HKM und andere Industriebetriebe, ein wenig vom Rhein und mehr vom Angerbach.

Nummerierung

Nummerierung

Jede einzelnen Stufe (wie viele sind das eigentlich?) musste ganz individuell gefertigt werden, da sich durch die Biegung ebend jedesmal eine andere Fläche ergab (sowohl in der Größe als auch im Ausschnitt, praktisch keine Stufe ist exakt rechteckig). Ebenso natürlich auch die Befestigung am Tragrohr, die Stäbe für die Seitenverkleidung und das Geländer.

Das ganze Teil wird – analog zu einer Brücke – auch sicherheitstechnisch abgenommen und alle paar Jahre wieder überprüft. Pech und Pleiten wie beim Horizontobservatorium (immer noch abgestützt wegen Fehler bei den Schweißnähten) und Diebstahl von Metall wie bei anderen Bauwerken im Ruhrpott (Erzbahnstrecke, Brücken in Ückendorf, usw.) sollen sich nicht wiederholen. Zur Sicherung wird es eine Videoüberwachung geben.

Simulation der Nachtansicht

Simulation der Nachtansicht

In den Handläufen wird eine LED-Beleuchtung integriert, sodass sich Nachts die Achterbahn auch als Lichtskulptur zeigen wird.

An so einem Teil arbeiten auch sehr viele Leute mit: 3D-Modell (Arnold Walz, Designtoproduction), Statik (Prof. Michael Staffa, Andreas Hertel, ifb-Berlin), Projektarchitekten (Sonja Becker, Rüdiger Karzel, bk2a Köln), weitere Projektpartner (Stadt Duisburg, Bezirksregierung Münster, Ministerium für Umwelt NRW) und nicht zuletzte das Kulturhauptstadtbüro Duisburg 2010 unter Leitung von Frau Dr. Söke Dinkla.

Nur durch die Landesmitteln der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 konnte das Projekt überhaupt angegangen werden, finanziert wird es außerdem durch das Land Nordrhein-Westfalen und die Europäische Union im Rahmen des Ökologieprogramms im Emscher-Lippe-Raum (ÖPEL) und mit Unterstützung privater Förderer, wie Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM) im Verbund mit Vallourec & Mannesmann Tubes (V&M) und der Sparkasse Duisburg sowie der Stadtwerke Duisburg AG. Wer genaue Zahlen weiß – her damit!

Radweg Lipper Heide

westlich der Ripshorster Brücke Richtung Gehölzgarten Foto (c) RVR

westlich der Ripshorster Brücke Richtung Gehölzgarten Haus Ripshorst Foto (c) RVR

Die neue 2 km lange Strecke „Lipper Heide“ auf einer alten Werksbahntrasse der ThyssenKrupp AG führt vom Knappenviertel in Oberhausen (genauer vom ehemaligen Coil-Lager zwischen Knappenstraße und Mellinghofer Straße) über die B 231 (war schon vorher fertig) zur Hausmannsbrücke und dann vorbei am Gleispark Frintrop (ehemaliger Rangier- und Güterbahnhof) und der Riphorster Wellenbrücke und dann zusammen mit dem renaturierten Läppkes Mühlenbach unter der noch aktiven Bahnstrecke hindurch bis zum Gehölzgarten Haus Ripshorst. Dort ist der Rad- und Wanderweg  an den Emscher Park Radweg angebunden. Abstecher im Gleispark Frintrop führen nach Essen Frintrop und Dellwig.

Bahnunterführung für Weg und Bach Foto (c) RVR

Bahnunterführung für Weg und Bach Foto (c) RVR

Die Brücken auf der Strecke mussten saniert werden und sollen jetzt einen einheitlichen Anstrich in verschiedenen Grautönen und Rot bekommen haben (ich war noch nicht da;-). Auch gerade wegen der Brücken und der Unterführung (derzeit noch ein Provisorium bis der Bach fertig gestaltet ist) hat der ganze Umbau 3,2 Mio Euro gekostet (90% EU und NRW Gelder im Rahmen des Ökologieprogramms Emscher-Lippe (ÖPEL) und 10% RVR-Eigenmittel).

Damit können die Leute vom Haus Ripshorst (dort gibt es eine Fahrradverleihstation und auch Parkplätze) nicht nur auf den bekannten Emscher Park Radweg sondern auch auf vernünftigen Wegen Richtung Süden zur Knappenhalde oder dem Hostel Veritas (in der ehemaligen Zeche Oberhausen) fahren. Find ich gut.

Über Wasser gehen – die neue Seseke

eingedeichte Seseke in Lünen, (c) eigenes Bild

Die eingedeichte Seseke in Lünen, (c) eigenes Bild

Die Seseke wird umgebaut, ja sie ist es in weiten Gebieten schon und vor allen Dingen: Es fließt schon sauberes Wasser!

Ähnlich wie bei der Emscher findet auch im Flusssystem Lippe der Rückbau von den alten Abwasserkanälen (Köttelbecke) zu einem naturnahen Flussläufen statt. Hier ist der Lippeverband allerdings schon etwas weiter, der unterirdische Abwasserkanal ist seit 2004 fertig und hat das gesamte Schmutzwasser aufgenommen. Es wird zu den Klärwerken (Bönen und Kamen) geleitet und dort gereinigt in die Zuläufe der Seseke eingeleitet, in die Körne und den Rexebach.

Umbau der Seseke, (c) eigenes Bild

Umbau der Seseke, (c) eigenes Bild

Derzeit stehen die Bagger und Arbeitsmaschinen an vielen Abschnitten der Seseke und heben die Betonplatten aus dem Flussbett, flachen die Ufer ab, schaffen neue kurvige Verläufe, legen Hindernisse zur Verlangsamung der Fließgeschwindigkeit hinein und machen sonst noch alles was man so zur Renaturierung tut. Das sieht erst mal brutal aus wenn das Grün weggekratzt wird und der Boden offen liegt, es wird aber 2011 dann ein weiteres Stück zurück zur Natur sein.

Wegweiser des Kunstprojektes, (c) eigenes Bild

Wegweiser (c) eigenes Bild

Begleitet wird das ganze im Kulturhauptstadtjahr durch ein Kunstprojekt (wie könnte es auch anders sein?-), es heißt „Über Wasser gehen“. 12 renovierte Künstler denken sich etwas zum Thema Landschaftsumbau, Renaturierung, Transformation … aus. Einige stellten Skulpturen in die Landschaft, z. B. Schaukeln oder bauen etwas in den Fluss hinein, z. B. einen Kanal oder eine Insel. Manche sind nur in der Ausstellungszeit von Juni bis September zu sehen, viele sollen permanent an Ort und Stelle bleiben. Bei einigen sind die Bürger gefragt um mitzugestalten, sich einzubringen.

Karte am Infopunkt, (c) eigenes Foto

Karte (c) eigenes Foto

Alles wichtige zum Kunstprojekt kannst du im Wikipedia-Artikel nachlesen (den hab ich heute geschrieben, hat länger gedauert als die Kunstwerke zu besuchen;-). Oder du schaust auf die Homepage, da ist vieles gut beschrieben inkl. Karte und Navi-Adresse.

Permakulturelle Seseke, (c) eigenes Bild

Permakulturelle Seseke, (c) eigenes Foto

Am Samstag war ich den ganzen Tag bei wechselndem Sonnenglück an der Seseke unterwegs und hab die Kunstwerke gesucht. Der Fahrradweg scheint gut ausgeschildert zu sein aber 50 km und mehr trau ich meinem Knie noch nicht zu und hab deshalb mit Auto und Navi geschaut was ich wo finde. Ein paar sind mir verloren gegangen aber das kann ich ja noch nachholen. Hier ein paar Eindrücke:

  • Ich hatte gedacht am Kunstwerk Nr. 1 Permakulturelle Seseke von Jeroen Doorenweerd an der Mündung der Seseke in die Lippe gäbe es bestimmt Infomaterial, aber Pustekuchen. Die einzige Infostation war an Nr. 6, der Pixelröhre, und die war zu.
  • Selbstbildnis auf der Pixelröhre, (c) eigenes Foto

    Selbstbildnis auf der Pixelröhre, (c) eigenes Foto

    Die Pixelröhre ist übrigens genauso von Wolfgang Winter und Berthold Hörbelt wie das Verkehrswesen.B 233. Damit hat das einzige Doppel dann zwei Kunstwerke erstellt. Wobei die Pixelröhre wirklich genial ist!

  • So einige sind noch nicht fertig: Bei JETZT und der Fluss von Christian Hasucha werden noch die Steine in die Gabionen geschichtet, bei Landschaft im Fluss von  Thomas Stricker fehlt es noch an der Bepflanzung, bei Line of Beauty – das fünfte Klärwerk von Susanne Lorenz sind sowohl Bepflanzung als auch Radweg noch nicht fertig.
  • Trautes Heim im Reservat, (c) eigenes Bild

    Trautes Heim im Reservat, (c) eigenes Bild

    Sehr gut gefallen weil im Detail sehr witzig ausgeführt hat mit Reservat von Markus Ambach. Ihr müsst da unbedingt zwischen Auto- und Fußgängerbrücke mal raunterschauen und entdecken wer da wohnt.

  • Die Stufen zur Körne von Danuta Karsten sahen im Abendlicht sehr schön aus („dieses Licht!“), aber mit ein paar spielenden Schulkindern wäre die Bilder bestimmt besser geworden.
  • Stufen, Tische, Sitze? (c) eigenes Foto

    Stufen, Tische, Sitze? (c) eigenes Foto

    Der Versuch mit auf die Kissenlandschaft bei Sichtungen gehörter Stille von Tom Groll zu setzen hat mir eine feuchte Hose eingebracht, die Sandsäcke waren leider durchnässt.

  • Die Überwachungskamera der Abnehmende Aussicht von Bogomir Ecker könnt ihr als Webcam verfolgen, nur glaubt nicht allen Bildern, ok?!
  • Den Kahn von der Klasse Löbbert und Hogarth´s Dream von Diemut Schilling hab ich leider nicht gefunden.
  • Abends an der A2/B61 (c) eigenes Foto

    Abends an der A2/B61 (c) eigenes Foto

    Dafür kenn ich jetzt aber die beiden Klärwerke in Kamen und Bönen und hab noch Fotos vom Ostpol des Ruhrpotts, dem Förderturm der Zeche Königsborn III/IV, Schacht IV, gemacht.

  • Ich muss zu einigen Stellen unbedingt nochmal Abends im Dunkeln hin!

Weitere Bilder findet ihr im Facebook-Fotoalbum.

Wolfgang Winter

Night Prayer – Religionen der Welt im Ruhrpott

Am Internationalen Friedenstag, dem 21. September von 16.30 Uhr an bis tief in die Nacht hinein macht Night Prayer die religiöse Vielfalt im Ruhrpott erlebbar (Flyer). Neun Religionen zeigen in neun Städten ihre Gotteshäuser oder spirituellen Orte, öffnen sich zum Besuchen, Meditieren, Beten. Und zum Zuhören, denn sie veranstalten religiös inspirierten Konzerte.

Viele der Orte bieten vorab Einführungen in die jeweilige Religion, wobei ich zugeben muss, dies bei der einen oder anderen auch nötig zu haben da ich noch nie oder nur sehr wenig von ihr gehört habe.

Im Einzelnen sind dies:

  • Pauenhof Dharmasala in Sonsbeck / Foto: Thomas Robbin

    Pauenhof Dharmasala in Sonsbeck Foto: Thomas Robbin

    Sonsbeck, buddhistische Zentrum Pauenhof  Dharmasala (Homepage, Presseinfo), in einem 300 Jahre alten, malerisch gelegenen Bauernhof. Eine Einführung in den Buddhismus, ein Meditationsworkshop und eine Geh-Meditation durch den Garten zu Beginn des Abends, später gibt es eine vollständige Puja-Zeremonie mit tibetischem Ritualorchester, eher ungewohnt für westliche Ohren mit Rahmentrommeln, Becken oder Trompeten.

    Essener Münster

    Essener Münster

  • Essen, der römisch-katholische Dom (Homepage, Presseinfo, Wikipedia), genauer gesagt das Essener Münster ist die Bischofskirche des Bistums Essen, des sogenannten „Ruhrbistums“ und ist zugleich Grabstätte des Heiligen Bischofs Altfrid, der als Gründer des Essener Stifts im Jahr 852 und damit als Gründer der Stadt Essen verehrt wird. „Alles, was atmet, lobe den Herrn“, so lautet das Motto der Essener Dommusik. Es gibt an diesem Abend viel Musik mit dem Mädchenchor, dazu Imbiss, Laufen im Kreuzgang, Führungen und „Klang-Raum“.

    Griechisch Orthodoxe Hl.Dimitrios Kirche in Herten / Foto: Thomas Robbin

    Griechisch Orthodoxe Hl.Dimitrios Kirche Foto: Thomas Robbin

  • eine der schönsten griechisch-orthodoxen Kirchen Deutschlands ist die Heilige Dimitrios-Kirche (Homepage, Presseinfo) in Herten. Am 21. September erklingen dort Psalmen, Antifonen, Lobgesänge und liturgische Gesänge von russischen Komponisten des ausgehenden 19. Jahrhunderts (nach einer Vesper).
  • Dortmund, die serbisch-orthodoxe Gemeinde (Homepage, Presseinfo), auch hier eröffnet eine Vesper den Abend, mit Geistlichen der serbischen, russischen und rumänischen orthodoxen Kirche, anschließend das Konzert mit Divna Ljubojevic, eine international renommierte Sängerin orthodoxer Kirchenmusik.

    Sri Kamadchi Ampal Tempel in Hamm-Uentrop / Foto: Thomas Robbin

    Sri Kamadchi Ampal Tempel Foto: Thomas Robbin

  • Hamm-Uentrop, seit 2002 steht dort der tamilisch-hinduistische Sri Kamadchi Ampal Tempel (Homepage, Presseinfo, Wikipedia) als der größte Dravida-Tempel Europas. Das Programm des Abends besteht aus einem Dokumentarfilm, einer Führung durch den Tempel mit Einführung in den Hinduismus, der 40 minütigen Puja-Zeremonie und dem Konzert mit hingebungsvollen Musikern.
  • Neue Synagoge Gelsenkirchen, Bild von Daniel Ullrich, Lizenz CC-by-sa-2.0-de

    Neue Synagoge Gelsenkirchen, Bild von Daniel Ullrich, Lizenz CC-by-sa-2.0-de

    in Gelsenkirchen, in der jüdischen Synagoge (Gelsenzentrum, Presseinfo) ist es die Zeit der großen Feiertage, zwischen Versöhnungstag Jom Kippur und dem Laubhüttenfest Sukkot. Der Abend beginnt mit einer Einführung in jüdische Religion und Tradition, einem Gottesdienst und dann dem Konzert.

  • in Bochum, in der evangelischen St. Vinzentius Kirche (Bochum, Presseinfo, Wikipedia, Predigtreihe) wird es Motetten des Früh- bis Hochbarocks und instrumentale vier- bis fünfstimmige Canzoni  zu hören geben, später gibt es meditative Führungen in der nur durch Kerzen erleuchteten Kirche geben und zum Abschluss einen feierlichen Abendsegen.
  • Alevitisches Kulturzentrum Foto: Thomas Robbin

    Alevitisches Kulturzentrum Foto: Thomas Robbin

    das alevitisches Kulturzentrum (Presseinfo) in Bergkamen wird die große Gemeindezeremonie „Cem“ mit religiösen alevitischen Liedern auf Türkisch, Kurdisch und Zazaki zeigen, danach werden Lieder und Gedichte von Pir Sultan Abdal, dem berühmtesten alevitischen Dichter-Sänger präsentiert. Es handelt sich um eine in Deutschland nur wenig bekannte Musikwelt Anatoliens: poetisch, spirituell, traurig, meditativ und doch auch voller politischer Rebellion.

  • DITIB Moschee Foto: Thomas Robbin

    DITIB Moschee Foto: Thomas Robbin

    Duisburg-Marxloh, die islamische DITIB Moschee (Homepage, Presseinfo, Wikipedia) beginnt mit einer Führung durch die Moschee und einem Vortrag zur Ästhetik des Islams, Koranlesung von Birol Karakaya, um 19:41 Uhr das Abendgebet, anschließend das Konzert des Istanbuler Ensembles Mızrabın Nefesi.

Alles zusammengefasst kannst du im Flyer nachlesen. Spannend ist auch wer in dem Projekt alles mitarbeitet.

Naturerlebnisführer Ruhrgebiet

Was macht man bei so einem Dauerregenwetter? Draußen rumwandern oder radfahren und sich dabei eine dicke Erkältung holen? Eher nicht. Dann doch lieber sich hinsetzen und die nächsten Touren planen. Denn ein paar spät sommerlich schöne Tage werden wir bestimmt noch bekommen.

Dazu möchte ich dir den, vom LANUV (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW) herausgegebenen Naturerlebnisführer Ruhrgebiet empfehlen.

Übersichtskarte

Übersichtskarte

Das „Kerngebiet“ des Ruhrpotts von Duisburg bis Dortmund, im Norden mit Oberhausen, Bottrop, Gladbeck, Gelsenkirchen, Herten, Recklinghausen und Castrop-Rauxel, im Süden mit Mülheim a.d.R., Essen und Bochum und mittendrin noch Herne sind in der Übersichtskarte dargestellt. Durch Anklicken einer Stadt wird ein passender Kartenausschnitt mit speziellen Flächen ausgewiesen. Leider klapp das aber noch nicht mit allen Städten, Gelsenkirchen zeigt nur die Meldung: „Diese Seite wird vorbereitet“. Und bei den speziellen Flächen (grad von Mülheim) sind noch nicht alle fertig.

Beispielseiten

Beispielseiten PDFs

Diejenigen aber, die bereits abrufbar sind, gefallen mir sehr gut. Es gibt immer zunächst eine allgemeine Info über das Gebiet und dann die Tourenbeschreibung per mehrseitigem, bebildertem PDF-Download und oft einem knapperen, zusammenfassendem Faltblatt mit Karte (ich empfehle immer beides mitzunehmen).

Faltblattbeispiel

Faltblattbeispiel

Alternativ können die Daten auch online durchblättert werden: Streckenlänge im Kilometern mit Zeitangaben für Fußgänger und Radfahrer, Beschaffenheit der Strecke für Rollstuhl oder Kinderwagen. Naturtipps pro Jahreszeit, wie das Froschkonzert im Frühling, die schlüpfenden Libellen im Sommer oder die Waldfärbung im Herbst, Besonderheiten und Naheliegendes werden erwähnt, Anfahrtshinweise, Markierung der Parkplätze, Spielplätze, Essen und Trinken runden den Service ab.

Nehmen wir mal ein paar Beispiele:

  • Duisburg – eines von 9 beschriebenen Gebieten sind die Rheinauen von Eppingen bis Beeckerwerth. Die 12km lange Tour hat 7 beschriebene Beobachtungspunkte, von der Anlegestelle der Rheinfähre über Altstromrinne, Brachflächen (im Winter mt arktischen Gänsen), kleine Weiher bis zum Ausblick vom Deich. Das PDF hat 6 Seiten, Faltblatt mit Karte vorhanden.
  • Oberhausen – die Tour im Kaisergarten ist zwar deutlich kürzer (1,5km), hat aber auch 7 Punkte und ist mit Tiergehege (meist einheimische Tiere und auch Streichelzoo) und Altarm der Emscher (Enten und andere Wasservögel) besonders was für kleine Kinder. Außerdem ist der Eintritt in den Kaisergarten inkl. Zoo kostenlos! Das Faltblatt ist nicht mehr ganz aktuell, noch kein Hinweis auf Minigolf und Bogenschießen.
  • Essen – zum Weltkulturerbe Zollverein gibt es einen 10seitigen Bericht mit einer umfangreichen Linksammlung zum Schluss, ein guter Einstieg in dieses weitläufige und vielseitige Gelände. Natürlich gibt es auch was zur Schurenbachhalde mit der Bramme. Außerdem aber auch noch zu weniger bekannten Punkten wie das Tal des Oefter Baches, den Schellenberger Wald oder den Ruderalpark Frintrop.
  • in Herten finde ich die schöne Ecke mit dem Emscherbruch (inkl. Ewaldsee) und die weniger bekannte Halde Hoppenbruch aber keinen Bericht zur Halde Hoheward (na ja, dazu gibt es ja wirklich genügend anderes Material;-).
  • in Bochum sind unter anderem beschrieben: Westpark, Kemnadersee, Harpener Teiche und Zeche Hannover.
  • in Dortmund neben Hohensyburg und Dellwiger Bachtal auch Bolmke oder Süggel.

Mein Fazit: Einfach mal stöbern und schauen wo und wie du den einen oder anderen Ausflug in die Natur machen kannst. Die Beschreibungen sind immer flexibel aufgebaut, es muss nicht eine Strecke ganz abgelaufen oder abgeradelt werden. Alles sehr praktische Tipps und Infos, dazu weiterführende Links und appetitmachende Fotos. Lohnt sich.

Tag des offenen Denkmals im Ruhrpott

Am 12. September 2010 (also heute;-) findet europaweit der Tag des offenen Denkmals statt. Der deutsche Beitrag zu den „European Heritage Days“ steht dieses Jahr unter dem Motto: Kultur in Bewegung – Reisen, Handel und Verkehr.

Auch im Ruhrpott können viele Bauwerke und Denkmäler besichtigt werden, die sonst nicht geöffnet sind. Dazu gibt es Veranstaltungen und Aktionen. Den schnellsten Überblick bekommst du mit diese Google Map.Dort kannst du dir auch einen Merkzettel zusammenstellen mit den Sachen, die du dir ausgesucht hast. Sehr praktisch.

Ich zwitschere ja schon den Vormittag über verschiedene Möglichkeiten, hier ein paar:

  • Siedlung Mausegatt in Mülheim an der Ruhr (Wikipedia, Förderverein), Mausegattstraße, Kreftenscheerstraße, auf 11:00 – 15:00 Uhr, um 12 Uhr Vortrag & Bildershow zum Thema „Ruhrschifffahrt – Relikte der Vergangenheit“, Ausstellung: Verkehr der Kohle unter und über Tage, Veranstaltungen im Gerätehaus, Ludwigstraße 22
  • weitere offene Denkmäler in Mülheim findest du auf dieser Seite (Danke an Geewing für den Tipp!)
  • Villa Vogelsang in Essen Horst, Antonienallee 1, gebaut 1846-48 im Stil der Schinkelschule, heute Hotel, Wohn- und Büroräume (Wikipedia, Homepage, Linushotel), auf 14:00 – 18:00 Uhr, Führungen um 14:30, 16:00 und 17:30 Uhr
  • ehemaliger, sehr repräsentativer Bahnhof in Duisburg Hamborn (Markgrafenstr.130) von 1908 an der Strecke Oberhausen–Wesel, auf 12:00-14:00 Uhr (Wikipedia)
  • Zeche Consolidation mit dem Zentralschacht 9 in Gelsenkirchen Bismark, auf 11:00-18:00 Uhr, stündl. Führungen: Doppelbock und Dampfmaschine – Treff: südl. Maschinenhaus, Ausstellung zur Geschichte der Zeche, zur Bergarbeit und zum bergmännischem Brauchtum (Wikipedia, Homepage)
  • Wasserturm am Dortmunder Südbahnhof (Heiliger Weg 60), erbaut 1923 bis 1927 für die Deutsche Reichsbahn, 43 m hoch, 2 zwei zylindrischen Beton-Wasserbehälter mit 800 m³, auf 12:00-16:00 Uhr, Führung: 12:00 – 13:30 – 15:00 Uhr (Wikipedia)
  • In Werne verstanstaltet das Stadtmuseum eine Führung auf dem Jakobsweg zum Kapuziner-Kloster mit Besichtigung des Pesthauses, Start 11:00 Uhr (also husch!), Treff ist am Kirchhof 13 (Wikipedia, Homepage), Museum lohnt sich aber auch so!
  • In Waltrop gibt es das Schiffshebewerk im Schleusenpark, auch die Zeche Waltrop mit Manufactum und anderen Firmen sind gut bekannt. Weniger bekannt ist vielleicht Gut Nierhof oder die Ruine Wilbringen, siehe Programm.
  • Die Cunosiedlung in Hagen ist von 12:00-16:00 Uhr geöffnet, 12:50 startet eine Führung (RIK, Hagen) – außerdem sind verschiedene Villen geöffnet so z. B. Villa Post, heute VHS

Wenn ihr noch Tipps wisst oder interessante Besichtigungen gemacht habt dann meldet euch doch mal in den Kommentaren, Danke!

Ruhr Tour 2.0

Wie wäre es denn mit einer kleinen Tour an auf der Ruhr? Nix schlimmes, ganz harmlos. Nur von Schwerte bis zum Rheinorange in Duisburg an der Mündung in den Rhein. Schätze mal so etwa 100 Kilometer. Macht ein trainierter Radfahrer in 2-3 Tagen (ich eher in 5-6;-).

Es sei denn.

Es sei denn, man ….

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Lesebericht zu den ErlebnisRadtouren Kulturkanal

Kartenstudium, Foto von Stefanie Thomczyk - GoBetween2 (c)

Kartenstudium, Foto von Stefanie Thomczyk - GoBetween2 (c)

ErlebnisRadtouren Kulturkanal, so lautet der offizielle Name der fünf kostenlosen Radtouren-Karten entlang des Rhein-Herne-Kanals (neupottisch Kulturkanal) , die es seit heute in den Touristenbüros und ähnlichem der Anrainerstädte zum abholen oder bestellen (ausreichend frankierter Rückumschlag!) gibt. Mein liebster Göttergatte hatte heute ein Paket in Essen (gegenüber Hbf) besorgt und ich hab sie mir natürlich gleich mit Argusaugen angeschaut.

Und ich muss sagen, sie gefallen mir gut.

Die Karten mit ihren Abdeckung:

  • 1: Duisburg|Oberhausen: Innen-/Außenhafen, Ruhrorter Häfen, Vinckekanal, Ruhrschleife, unten bis ans Dellviertel und Speldorf, links Alt-Homberg, Rheinpreußenhafen, Rheinschleife bei Beeckerwerth abgeschnitten, Bruckhausen, Hamborn, Neumühle, Buschhausen, rechts Alt-Oberhausen, rechts unten die Kartenlegende.
  • 2: Oberhausen|Bottrop|Essen: RHK verläuft im unteren Drittel der Karte vom Kaisergarten Oberhausen über Borbeck, Berne, Stinneshafen bis zur Schurenbachhalde, links Alt Oberhausen, Eisenheim, Osterfeld, links oben die Kartenlegende, oben Bottrop von Fuhlenbrock bis Boy mit allen Halden (Tetraeder, Alpincenter, Mottbruch), rechts Brauck, Karnap, Altenessen, unten Vogelheim, Gerschede, Frintrop
  • 3: Essen|Gelsenkirchen|Herne: RHK verläuft von links unten bis rechts oben, links Karnap, Altenessen, Horst, Rosenhügel, oben die Legende, dann Resser Mark, Rand von Herten mit Halden Hoheward und Hoppenbruch (und der Zentraldeponie Emscherbruch), rechts knapp Recklinghausen Süd, Crange, Wanne, Röhlinghausen, unten Gelsenkirchen (bis zum Betriebshof der Bogestra), Feldmark, Altenessen Nord
  • 4: Herne|Recklinghausen|Castrop-Rauxel: links Baukau, Hochlarmark, links oben Legende, oben Hillerheide, Berghausen, Suderwich, Becklem, Borghagen, rechts Henrichenburg, Rauxel, Deininghausen, knapp schwerin, unten Holthausen, Sodingen, Herne
  • 5: Waltrop|Datteln: RHK verläuft von unten nach oben leicht schräg, links Suderwich, Horneburg, links oben Legende, oben Datteln, Pelkum, rechts Dahler Holz, Waltrop bis einschließlich Zeche Waltrop, unten Brockenscheidt, Leveringhausen, Borghagen, Becklem
Kanalspringer, Foto von Brigitte Kraemer (c)

Kanalspringer, Foto Brigitte Kraemer (c)

Jede Karte hat ein Deckblatt mit einem aktuellen Foto aus dem jeweiligen Inhalt: Duisburger Innenhafen mit der Küppersmühle, Gasometer Oberhausen mit Ausstellungsplakat Sternstunden, die Bramme für das Ruhrgebiet von Richard Serra auf der Schurenbachhalde, der Recklinghäuser Hafen inklusive Mond am Kran, Museumsschiff Franz-Christian am Alten Schiffshebewerk Henrichenburg.

Der Kartenteil ist in 1:20.000 ausgeführt, zeigt deutlich Straßen, Rad- und Fußwege, Eisenbahnstrecken und Stromleitungen, Kanäle, Flüsse und Bäche, Stadt, Stadtteil und Bauernschaftsnamen, Wald, Wiese, Bebauung und einfache Darstellung von Höhen und Halden, dazu die markierten Wege entlang des Kanals oder der Emscher, besondere Punkte durch Symbole (Schiffsschraube für Anlegestellen, Kirche, Parkplatz, Zeltplatz, Marina, Tierpark, Techn. Sehenswürdigkeit, Burg, Bahnhof, Revierradstationen, Museen, Gastronomie, …. alle in der Legende erklärt. Die Radwege sind beschriftet mit Namen und Nummern, wobei ich mir das an ein paar Stellen besser vorstellen könnte (z. B. steht nirgendwo Erzbahn dran). Die aufgelassenen Eisenbahnstrecken sind auch noch sichtbar (z. B. Karte 5 von Becklem nach Rappen), sodass ich mir vorstellen könnte da ist noch was als Radweg in Planung.

Radweg direkt am Kanal, Foto von Stefan Schejok (c)

Radweg direkt am Kanal, Foto von Stefan Schejok (c)

Die Touren führen am Kanal entlang – wo möglich – oder auch mal ganz anders. Beim RHK meist auf Wegen der Wasser- und Schifffahrstdirektion oder durch angrenzende Siedlungen. Nur selten an großen Straßen entlang. Praktisch immer gibt es zwei Alternativen um von einer Stadt zur anderen zu kommen, näher am Kanal entlang oder weiter weg (z. B. auf Karte 5 ein Ausflug am DEK bis nach Waltrop). Andere Radwege wie die Erzbahn, der Grüne Pfad, der Styrumer Pfad (nur geplant), R31, Berne Route, der Emscher-Park-Radweg, ein Abstecher nach Consol, oder die König-Ludwig-Trasse sind eingezeichnet.

Besondere Punkte sind mit Buchstaben-Zahlen-Kombinationen gekennzeichnet, die sich dann auf der Rückseite in einer kurzen aber guten Beschreibung wiederfinden: Historisch, Industriekultur, Kunst, Freizeit. Die Nummerierung ist fortlaufend und zeigt z. B. in der 5. Karte mit H26 das Rathaus der Stadt Datteln, oder in der 4. Karte mit K32 die Wartburginsel, oder die Picknick Plätze K15 Vierjahreszeitendecke, K18 Ballsportdecke, K21 Nasobemdecke, K23 Kirmessagedecke (alle Karte 3). Auf Karte 2 unter anderem F4, der Neandertaler Pastplatz oder auf Karte 1 die I3 Buckelbrücke oder I10 Thermosiedlung Ratingsee.

Picknick, Foto von Brigitte Kraemer (c)

Picknick, Foto von Brigitte Kraemer (c)

Zu den Beschreibungen kommt noch jeweils ein Serviceteil in dem Freizeit-, Fahrrad-, Schiffsanleger- und Fahrgastschiffs-, Übernachtungs- und Gastronomieangebote mit Adressen (Ort, Straßen, Telefon) aufgelistet sind (keine Öffnungszeiten oder Eintritte), dazu ein paar Internetlinks. Ergänzende Infos zu Änderungen, noch nicht fertigen Brücken, Umleitungen und ähnlichem gibt es übrigens im Internet.

Alle Karten stecken in einem kleinen Plastikschuber und machen einen robusten Eindruck. Die eine oder andere Tour werden sie darin, passend gefaltet, überstehen. Wasserfest imprägniert sind sie allerdings nicht.

Mein Fazit? Als kostenloses Angebot ein absolutes Superteil. Vernünftiges Kartenmaterial, bekannte und unbekannte Sehenswürdigkeiten markiert und teilweise auch beschrieben, übersichtlich, genau auf die Route Kulturkanal = Rhein-Herne-Kanal zugeschnitten. Abholen, mitnehmen, abfahren!

Auslaufendes Rot und andere B1|A40 Stories

Box 112% mit Regen, eigenes Bild (c)

Box 112% mit Regen, eigenes Bild (c)

So, am letzten Tag, bei strömendem Regen mach ich mich endlich auf die Socken, genauer gesagt die Unterarmgehhilfen, und erkunde die Schönheit der großen Straße. Das Kreuz Kaiserberg wollte ich erst in ein paar Wochen besuchen, der Wanderweg dort geht ja nicht verloren und lohnt sich auch unabhängig von Kunstinstallationen (ich sach mal nur: Delikatfisch Braun) und schon wegen der Landschaft (z. B. die Ruhrauenbrücken). Das RheinRuhrZentrum in Mülheim war mir dann zu weit, so ging es denn nach Essen und Wattenscheid.

Driveway Transit Exit, eigenes Bild (c)

Driveway Transit Exit, eigenes Bild (c)

Von Norden über A43 führte uns das Navi auf die A40 (wegen eines Umwegs durch die gesperrte Abfahrt Bo-Riemke kamen wir sogar an unserem Tisch auf dem Still-Leben vorbei;-) und so fuhren wir in Wattenscheid gleich auf die Tank-/Raststelle (Ausfahrt 31).

Dort gibt es die Box 112% von Martin Pfeifle zu sehen, welche mich, vor allem bei dem strömenden Regen irgendwie nich abholt (Motto: Ist das Kunst oder kann das wech?).

Seitenwechsel, eigenes Bild (c)

Seitenwechsel, eigenes Bild (c)

Außerdem war dort das Kunstwerk mit den Städtenamen und -entfernungen in Form von gelben Stangen und großen Beschriftungen (z. B. Banja Luka 1.313 km), stammt von Zinganel/Hieslmair und heißt Driveway Transit Exit. Eine liebevoll detaillierte Beschreibung findest du hier.

Für den dazu gehörenden Teil in der Kleingartenanlage war es mir zu viel Gewitter, aber die Bilder am Zaun von Peter Piller, genannt Seitenwechsel, hab ich dann doch noch aufgenommen. Mehr Photos davon gibt es dann auf Facebook. Weiter gings und trockener wurde es auch.

Wasserturm mit roten Fahnen, eigenes Bild (c)

Wasserturm mit roten Fahnen, eigenes Bild (c)

„Auslaufendes Rot“ ist eine von zwei Kunstinstallationen von Christoph Schäfer am Wasserturm auf dem Steeler Berg (die andere ist in Dortmund eine Reihe von Plakatschildern, siehe Infos des Künstlers), die auf den Kampf der Roten Ruhr Armee gegen die Militärputschisten im Jahre 1920 erinnern und auch anders verankern soll (siehe die Notizen in Video 1 und 2). Lange Jahre wurden die aufständischen Arbeiter totgeschwiegen, schlecht gemacht oder schlicht falsch dargestellt, einen Gedenkstein gab es nur für die andere Seite.

Rückwärtiger Eingang, eigenes Bild (c)

Rückwärtiger Eingang, eigenes Bild (c)

Inzwischen kann man die Geschichte genauer nachlesen, zum Beispiel auf der Internetseite Ruhr1920. Wer war damals im Recht? Wer war vor welchen Karren gespannt? Ich kenne die Wahrheit nicht, ich finde es aber schön und gut so darauf aufmerksam gemacht zu werden. Und selbst an meinem Wohnort in Haltern gab es damals Kämpfe von denen heute noch Gedenkorte existieren. Spannend, sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen.

Autokino, eigenes Bild (c)

Autokino, eigenes Bild (c)

Heute wird die Turm von der Essener Tafel genutzt. Hinter dem Turm, im Ostpark findet grad das Bürgerschützenfest statt (noch bis 9. August).

Neben dem Turm führt die Markgräfer Straße gleich wieder auf die A40 zurück, wo es dann zurück nach Wattenscheid ging, diesmal auf der anderen Seite, zum Dükerweg.

BDSM-Schuppen, eigenes Bild (c)

BDSM-Schuppen, eigenes Bild (c)

Hier spielt sich das Roadmovie Ruhr ab, eine etwas provozierende Spiellandschaft für Erwachsene. Autokino, Gulaschkanone, Nissenhütten für die spartanische Übernachtungsmöglichkeit, ein BDSM-Schuppen (im wahrsten Sinne des Wortes ein Schuppen), das Motel Bochum, der Infopoint im Polo-Shop, ein U-Boot-Ausblick im Möbelhaus und ein Darkroom im D&W. Meine Güte, was es alles gibt.

Und sonst? Es gibt Schriftzüge auf den Brücken. Bei der Autobahnkirche in Bochum steht z. B. „Ich komm zur Ruhe“, was besonders bei Staus gut kommt. Am Tunnel stand „Ich bin von wir“ was ich grammatikalisch absolut nachvollziehen kann.

Die ganze Geschichte fand ich gut geerdet, nah am Volke, sprach mir aus der Seele, hatte ein Lächeln auf den lippen. Trotz des Regens. Der auch irgendwie passte.