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ERIH in der Kohlenwäsche
Auf Zollverein, in der ehemaligen Kohlenwäsche ist das Ruhrmuseum untergebracht, lohnt sich auch mehrfach da hin zu gehen. Aber hinten links, hinter dem Block mit den Eintrittskarten, ganz in der Ecke an der Glastür zum Treppenhaus – da gibt es noch was interessantes. Da geht es nicht nur aufs Dach der Kohlenwäsche (toller Ausblick!) sondern zur Ausstellung „Route der Industriekultur“ plus 360° Kinofilm zum Ruhrpott. War jetzt schon ein paar mal da und find immer noch was Neues.
Ganz neu – und ich habs auch noch nicht erlebt – ist dort jetzt auch die Europäische Route der Industriekultur zu sehen.
„Wo steht die älteste Fabrik der Geschichte oder die größte Dampfmaschine der Welt? Die Europäische Route der Industriekultur (ERIH) verknüpft die wichtigsten Standorte des industriellen Erbes in Europa zu einem spannenden Netzwerk, das vom finnischen Verla bis ins spanische Bilbao reicht. Das Portal der Industriekultur auf Zollverein präsentiert ab sofort 63 der derzeit 850 Standorte der ERIH auf einem Monitor und eine große Europakarte zeigt alle ERIH-Standorte, die zugleich UNESCO-Welterbestätten sind.„
Ist doch mal wieder ein Grund hinzufahren!
Öffnungszeiten und Preise:
- Bis 30. September 2011: täglich 10.00 bis 20.00 Uhr
- 1. Oktober 2011 bis 31. März 2012: täglich 10.00 bis 18.00 Uhr
- Eintritt: 2 Euro/erm. 1 Euro, Kinder und Jugendliche: 50 Cent,
- Familien 4 Euro bzw. 2 Euro.
- Fon +49 201 2 4 6 8 10
- ruhr.visitorcenter@zollverein.de
- www.zollverein.de
- Bilder
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Meine Lieblingsorte im Ruhrpott
Nicht nur
weil ich die Bildzeitung nich mag (aber auch um etwas dagegen zu setzen), nicht nur weil Ruhr.2010 ja vorbei ist (aber Menschen und Kultur natürlich bleiben), nicht nur weil ich Industrie und Landschaft meiner Heimat mag (aber auch weil ich mir diese Heimat als Zugezogener erarbeitet hab), nicht nur weil Listen so schön sind (aber auch weil Listen vergleichen viel Spaß mach), nicht nur … aber auch
… meine Lieblingsorte im Ruhrpott.
Fangen wir heute mal mit den bekannteren Sachen an:
- meine Lieblingshalde Rheinelbe (toller Rundblick, verwunschener Wald, Forsthaus des Ruhrgebiets, Skulturen von Herman Progann) in meinem Lieblingsstadtteil Ückendorf
- das Unperfekthaus, kurz UpH in Essen, zweites Wohnzimmer, Speakerscorner, Präsentation&Shop, Gastronomie&Hotel, Treffpunkt&Bühne, MultiKulti, Fragmentierte Metropole, einfach genial und inzwischen mit Fortsetzung Generationenkult
- Halde Hoheward zwischen Recklinghausen und Herten mit dem ewig abgestützten Horizontobservatorium und der märchenhaften Drachenbrücke (übrigens mit Geocache Siegfried;), liegt so schön nah und greifbar wenn ich mal aufen Aussichtspunkt ruff will
- Die Ruhrauenbrücken am Spaghettiknoten, dichter Verkehr und weite Landschaft, von Menschen zusammengepferchte Bauwerke und ruhige Natur mit Fluss und Viechern, Ruhrpott auf kleinstem Raum
- Jahrhunderthalle Bochum, nicht nur weil da Urbanatix läuft sondern auch wegen Westpark und Bochumer Verein
- Alsumer Berg, Mekka der Nachtfotografen und nahebei der Matena Tunnel, auch Schimanski Tunnel genannt und schön schaurig marode
- Kunstquartier Hagen, mit dem Osthaus Museum (erster großer Mäzen vom Ruhrpott) inklusive dem fantastischen Raum „Die Architektur der Erinnerung“ von Sigrid Sigurdsson und dem Schumacher Museum (wobei ich mich bei letzterem immer wieder Frage: Ist das Kunst oder kann das wech?)
- das Cafe Ewald an der gleichnamigen Zeche, einerseits Touri- und Radfahrer-Einkehr, andererseits morgens um 5:30 schon alles für einen langen hungrigen Tag parat
- Eisbahn an der Kokerei Zollverein im Winter und das Werksschwimmbad im Sommer
wird fortgesetzt….
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Brandschutz auf Zollverein
Watt is da denn schon wiedda loss?
Auf der Zeche Zollverein, Weltkulturerbe, Vorzeigeding der Ruhr.2010 sind im letzten Jahr tausende und abertausende Menschen herum gelaufen, habden sich in der Kohlenwäsche das Ruhrmuseum angeschaut, von der Mannschaftsbrücken Fotos auf das Gelände oder Warteschlagen gemacht, Currywurst am Bus gegessen und Kunst und Kultur, sowie Industrie und Denkmal bewundert.
Und die waren jetzt alle gefährdet weil der Brandschutz gar nicht ordentlich war?
Na, wers glaubt … . Ich denk ja mehr an die kleinen, innerpolitischen Spielchen zu Rechnungen, Leistungen, Nachbesserungen, Fördergeldern, usw. Aber macht euch am besten selbst ein Bild.
Dafür hier ein paar Links:
- ImmobilienZeitung am 28. März: Gehen auf Zollverein in Essen die Lichter aus? und am 29. März: Zollverein Essen: „Eine Schließung ist nicht zu befürchten“
- DerWesten, 27. März: Macht das Essener Bauamt Zollverein dicht?
- RP Online, 26. März: Streit um offene Rechnungen auf Zollverein
- DerWesten, 25. März: Geliebtes Millionengrab – Kommentar von Jens Dirksen
- DerWesten, 25. März: Millionenstreit im Weltkulturerbe Zollverein
- DerWesten, 17.März: Landschaftsverband Westfalen-Lippe steigt bei Zollverein aus
- Bodo Hombach, Grußwort zu 10 Jahre Freunde Zollverein, 23. März, gefunden auf DerWesten
- …
Wer noch was interessantes findet bitte melden.
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Beate Uhse auf Zeche Nachtigall
Der Salon „Frauenbilder“ auf der Zeche Nachtigall (LWL-Industriemuseum) stellt Frauen des Industriezeitalters vor und wendet sich vor allem – aber nicht ausschließlich – an Besucherinnen. In netter Atmosphäre mit Gebäck und Getränken (Eintritt ist übrigens frei!) geht es diesmal um die bis heute umstrittene und unkonventionelle Beate Uhse. Der Bildvortrag heißt passenderweise „Obenrum und untenrum“ und greift beide Seiten der bemerkenswerten Lebensgeschichte auf.
Aus der Pressemitteilung:
„Orgasmus-Muse“ (Bild am Sonntag), „Frau Oberst der Lustwaffe“ (Penthouse) oder, etwas zurückhaltender: „Liebesdienerin der Nation“ (Die Zeit) und „Sexpertin“ (Der Spiegel) hat man sie in der Presse genannt. Der Tennisclub von Flensburg verweigerte ihr 1963 die Aufnahme, obwohl sie zu den größten Arbeitergebern und besten Steuerzahlern vor Ort gehörte. 1999 erst wurde sie Ehrenbürgerin einer Stadt, die v.a. durch ihr Unternehmen – und die Verkehrssünder(!)kartei bekannt ist. 98 % aller Deutschen ist Beate Uhse als Namensgeberin und Chefin von Europas größtem Versandhaus für Erotikartikel ein Begriff. Den Versandhandel hat sie sich nach dem Zweiten Weltkrieg aufgebaut und die Geschichte ihres Unternehmens lässt sich durchaus als kleine Sittengeschichte der Bundesrepublik lesen.
Die Geschichte ihres Lebens bis 1945 erzählt dagegen von einer Frau, die wie so viele andere ihrer Generation eine Leidenschaft für das Fliegen entwickelt und gegen alle Widerstände auch ausgelebt hat. Am 25. Oktober 1919 wurde sie als Beate Köstlin auf einem Gut in der Nähe von Königsberg geboren. Sie wuchs als jüngstes Kind in einem liberalen Elternhaus auf, setzte ihren Wunsch durch, fliegen zu lernen, und machte 1937 ihren Flugzeugführerschein. Zwei Jahre später heiratete sie ihren Fluglehrer, Hans-Jürgen Uhse, der im Mai 1944 tödlich verunglückte. Beate Uhse selbst flog während des Krieges bei den Bücker-Werken Flugzeuge ein und in einem Überführungsgeschwader der Luftwaffe Bomber und Jäger zu ihren Einsatzorten. 1945 brachte sie das letzte Flugzeug aus Berlin heraus.
Nach dem Krieg wurde aus einer Pionierin der Luftfahrt eine Pionierin erst der Aufklärung über Empfängnisverhütung, dann der Aufklärung über Erotik. Fliegen durfte sie zunächst nicht, und wie so viele andere hielt sie sich und ihren Sohn in der Nachkriegszeit mit Schwarzmarktgeschäften über Wasser. Viele der Frauen, denen sie begegnete, wollten damals nicht schwanger werden, wussten aber nicht, wie sie Schwangerschaften vermeiden konnten. Das brachte Beate Uhse auf die Idee, ihr von der Mutter, einer Ärztin, erworbenes Wissen über Empfängnisverhütung in einer selbst getippten Broschüre zusammenzufassen und diese zu vertreiben. Das war der Anfang ihres Versandhandels, den sie dann mit ihren zweiten Mann Ernst-Walter Rotermund zu einem florierenden Geschäft ausbaute.
Wo: LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall, Nachtigallstraße 35, 58452 Witten
Wann: Donnerstag, 28. Oktober, um 18 Uhr
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Mysterious Zone von Frank Schultze
Frank Schultze, Diplom-Bildjournalist, hat schon den Abbau des Dortmunder Thyssen Krupp Stahlwerkes 2003 fotografiert: „Ein Gigant auf Reisen“ und damit beim Pixelprojekt Ruhrgebiet mitgemacht. Ich hab die Bilder damals in der DASA in Dortmund gesehen.
2006, bei „Marler Wege für den Frieden“ hat er seine Reportage “Zweites Leben kleiner Mörder“ aus Uganda gezeigt.
Bei Zeitenspiegel findest du weitere Reportagen von ihm, z. B. „Einmal Frieden und zurück“ über Friedensdorf Oberhausen (verletzte Kinder ausAngola werden in Deutschland behandelt und fliegenden dann wieder zurück).
Immer wieder fotografiert er im Ruhrgebiet, oftmals auch Nachts, oft anders als üblich.
Daraus ist jetzt entstanden:
„Mysterious Zone – geheimnisvolles Ruhrgebiet„.
Das Buch ist bei der edition rainruhr erschienen, kostet knapp unter 20 Euro, hat 80 Seiten, 55 farbige Abbildungen, Vorwort von Sönke Wortmann, Texte von Andrea Kath, siehe Leseprobe.
Und das Beste ist: Zum Buch gibt es auch eine Ausstellung, und zwar im LWL-Industriemuseum Zeche Zollern, am Sonntag, den 22. August um 11:00 Uhr wird die Ausstellung in der Galerie Industriearbeit in der ehemaligen Zechenwerkstatt eröffnet und ist dann bis Ende Oktober zu sehen (Öffnungszeiten: Di – So 10:00 – 18:00 Uhr). Aus der Pressemitteilung:
„Eine Bergehalde sieht aus wie ein Ufolandeplatz, Autobahnen bilden ein Lichtgemälde, Faultürme leuchten wie blaue Eier. Wenn Frank Schultze mit seiner Kamera durchs Ruhrgebiet streift – gerne in der Nacht -, nimmt er schon oft Fotografiertes in den Focus. Seine Motive aber setzt er in ein ganz besonderes Licht. Das macht sie spannend, mysteriös und fast ein bisschen unheimlich. …
Frank Schultzes Fotografien laden ein, sich dem Ruhrgebiet neu zu nähern. Er zeigt Orte, die man zu kennen glaubt. Und doch enthüllt der Blick seiner Kamera im Bekannten das Unerwartete. Die Bilder zeigen: Jenseits von Kohle und Stahl gibt es im Revier viel zu entdecken. Wo sonst spannt sich jede Nacht ein Regenbogen über eine Autobahn? Wo gibt es zwischen alter und neuer Industrie eine fast mediterrane Strandatmosphäre?„
Also, ich werd mir das anschauen gehen.
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Videos zu den Schachtzeichen
Die Pressekonferenz am 20. Mai bot BKFMedia Gelegenheit zu mehreren Interviews:
[Youtube=http://www.youtube.com/watch?v=8oedFiAyauQ]
Die Deutsche Welle hat Volker Bandelow auf der Halde Howeward und Peter Wagner auf der Zeche Recklinghausen befragt:
[Youtube=http://www.youtube.com/watch?v=GTQnCbbgPpg]
Und der Pottblog filmte den Aufstieg des Ballons auf Friederica in Bochum, etwas wackelig und teilweise beschleunigt, aber ein echtes Zeitdokument;):
[Youtube=http://www.youtube.com/watch?v=eh72AeTyTD4]
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Tolle Aussichtspunkte für die Schachtzeichen (Linktipps)
Das Projekt Schachtzeichen steht an und viele fragen nach Infos. Ich mach hier mal weiter mit einigen Linktipps:
Zunächst einmal die Homepage selbst, dort gibt es inzwischen wirklich, wirklich gute Infos! Ich hatte ja schon mal davon berichtet, deshalb nur die Kurzfassung:
- Standortkarte aller Schachtzeichen in Google Maps
- Liste der Schachtzeichen, sortiert nach Städten
- viele Infos zu jeder einzelnen Schachtanlage, hier das Beispiel Radbod 1/2/5 in Hamm
- Liste der Hochpunkte (Halden und Türme)
- Liste der Veranstaltungen, selektierbar nach Orten, Terminen, Kategorien
Damit du weist wie die Zechen ausgesehen haben und vor allem heute noch aussehen – schau mal auf die Seite Zechensuche, dort bekommst du nach Städten sortiert Bilder angezeigt. Hat mir schon oft weiter geholfen die Fördertürme anhand ihres Aussehens zu identifizieren. Ähnlich geholfen hat mir auch immer die Seite Zechenkarte, die nicht nur die Schächte in Google-Maps anzeigt sondern auch einige Daten, weiterführende Links und Fotos. Am besten wäre es wenn du diese Daten mitnehmen würdest oder vor Ort abrufen könntest.
Solche, mit viel Liebe und Arbeitsaufwand privat erstellten Webseiten gibt es eine Menge, ich lese öfters:
- Fördergerüste.de (sehr umfangreich, Liste Bergwerke im Ruhrpott, Arten von Fördergerüsten erklärt, Geschichte des Bergbaus, Ausbauarten untertage, 3D Modelle, Animationen, viel aktuelles, ständig gepflegt!)
- Der-Förderturm.de (tolle Postkarten aber auch technische und Geschichtsdaten, Lage der Grubenfelder, Entwicklung der Förderturmbauweise, pflegt auch Infos zu anderen Bergbaugebieten)
- Günter Pilger macht viele Fotos, nicht nur aus dem Ruhrgebiet oder Essen.
Offizieller geht es bei der RAG zu, sie hat zum Beispiel eine Seite mit den noch laufenden Betrieben (Zechen, Kokerei, Verwaltung). Und lesenswerte Publikationen (als PDF herunterladbar). Außerdem betreibt die RAG das Steinkohle-Portal. Und dort gibt es eine praktische Haldenkarte, beim Anklicken springst du in Google-Maps ab!
Dann gibt es noch die Wikipedia, die sowohl zu den Halden im Ruhrgebiet als auch zum Bergbau im Ruhrgebiet schon viele Artikel hat. Einen guten Einstieg bieten die beiden Portale: Ruhrgebiet und Route der Industriekultur, die die Artikel ein wenig übersichtlicher präsentieren. Gerade weil die Wikipedia ja kein Reiseführer ist findest du hier weitergehenden Infos als anderswo. Mein Tipp ist der Artikel über die RIK-Landmarken (mit Karte).
Die Route der Industriekultur gibt es schon seit Mai 1999. Sie zeigt an über 900 Standorten die Vielfalt im Ruhrgebiet anhand von Zechen, Halden, Siedlungen, Wasserwegen mit Häfen und Schleusen, ehemalige und aktuelle Industrieanlagen, Parks und Friedhöfe, Denkmäler, Eisenbahnstrecken und Bahnhöfe, usw. Also sowieso schon eine tolle Sache. Du kannst dort nach den Halden und anderen Aussichtspunkten stöbern, entweder per Name suchen oder mittels der Panoramen oder in den verschiedenen Themenrouten nachschlagen. Der große Vorteil bei der RIK sind die Zusatzinfos: die Anfahrt wird immer wieder erklärt, auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln, der Absprung zum Geodatenserver mit gutem Kartenmaterial ist verlinkt (oder du schaust gleich auf LuKaS). Hier kannst du dich gründlich über Anfahrt und Aufstieg informieren!
Der Regionalverband Ruhr (RVR) hat seine Webseiten aufpoliert und nennt sie jetzt metropoleruhr ;-o. Du kannst dort suchen, zum Beispiel nach Halde. Und einen Stadtplan aufrufen und ausdrucken. Das Angebot ist etwas unübersichtlich sortiert und erfordert dort etwas Phantasie beim Suchen. Wenn man es aber gefunden hat dann gibt es eine Menge guter und aktueller Infos.
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