Sinfonie der Tausend – Symphony No. 8 in E♭

Gustav Mahler 1909

Gustav Mahler 1909

Gustav Mahler dirigierte die Uraufführung der 8. Sinfonie am 12. September 1910 in München mit dem Orchester des Konzertvereins München (heute: Münchner Philharmoniker), den Leipziger Großchor Riedel-Verein und den Wiener Singverein selbst und hatte damit einen triumphalen Erfolg. Der begeisterte Applaus soll über eine halbe Stunde gedauert haben.

Er hatte bei der Veröffentlichung die Sinfonie seiner Frau Alma gewidmet, mit der er zu der Zeit bereits eine große Ehekrise hatte. Sie heirate nach seinem Tod den Geliebten Walter Gropius und später dann Franz Werfel, hatte aber auch zahlreiche Affären mit weiteren Künstlern. Großartige Muse oder Femme Fatale, je nach Blickwinkel.

Probe der Uraufführung

Probe der Uraufführung

Gustav Mahler selbst war Zeit seines Lebens immer wieder krank gewesen und starb wenige Monate später am 18. Mai 1911 in Wien an einer bakteriellen Herzerkrankung, die vermutlich durch seine regelmäßigen Mandelentzündungen ausgelöst wurde. Die 10. Sinfonie, an der er schrieb, blieb deshalb leider unvollendet.

Generalprobe in der Kraftzentrale, Foto: RUHR.2010/Manfred Vollmer (c)

Generalprobe in der Kraftzentrale, Foto: RUHR.2010/Manfred Vollmer (c)

Die 8. Sinfonie (Es-Dur) hatte nur durch den Konzertveranstalter Emil Gutmann den Beinamen „Sinfonie der Tausend“ erhalten, Mahler selbst verwahrte sich gegen den Beinamen und die Vermarktung. Zustande kam der Name durch die große Anzahl an Musikern (große Orchester mit mindestens 40 Streichern und 50 Bläsern), ChorsängerInnen (2 große Chöre & 1 Knabenchor) und acht Solisten, die zur Aufführung benötigt werden. Bei der Uraufführung sollen es allerdings knapp unter 1000 Mitwirkende gewesen sein.

Die aktuelle Aufführung – genau 100 Jahre nach der Uraufführung – findet in der Kraftzentrale im Landschaftspark Duisburg-Nord statt. Vorgestern war die öffentliche Generalprobe und heute Abend gibt es dann die Rekonstruktion der Uraufführung von 1910. Beide Veranstaltungen waren kurz nach Verkaufsstart bereits ausverkauft.

Du kannst ihr aber trotzdem lauschen, von 18:05 bis 20:00 gibt es eine live-Sendung im WDR 3.

Das großartige – außer der Musik – ist aber die Mitwirkung aus dem Ruhrgebiet (und umzu;-):

  • Solisten: Manuela Uhl, Nancy Gustafson, Anna Virovlansky, Lioba Braun, Kismara Pessatti, Dimitri Vargin, Jan-Hendrik Rootering
  • Chöre des Aalto-Theaters Essen, des Theaters Bielefeld, der Oper Dortmund, Opernchor Köln, des Musiktheaters im Revier/Gelsenkirchen, Philharmonischer Chöre Bochum, Duisburg, Essen, Siegen, Musikvereine Hamm,  Düsseldorf, Bielefeld, Oratorienchor der Stadt Bielefeld, Universitätschor Bielefeld, Kantorei der Auferstehungskirche Essen, Chor der Universität Witten/Herdecke, Projektchor „!SING Sinfonie der Tausend“, Aalto Kinder- und Jugendchor, Knabenchor der Chorakademie Dortmund, Kinderchor der Deutschen Oper am Rhein und der Duisburger Philharmoniker, Essen-Steeler Kinderchor und Jugendchor, Kinderchor der Auferstehungskirche Essen, Klosterspatzen Liebfrauen Oberhausen-Sterkrade, Kinderchor der Musikschule Iecava (Riga/Lettland), Kinderchor der Windrather Talschule Velbert-Langenberg
  • Orchester: Bochumer Symphoniker, Dortmunder Philharmoniker, Duisburger Philharmoniker, Essener Philharmoniker, Neue Philharmonie Westfalen, Philharmonisches Orchester Hagen

Grandios!